„Das Buch hat mich tief gerührt und dabei kamen mir Gedanken, Erinnerungen an meinen eigenen Verlust und Tränen. Auch ein schwer beschreibbares Gefühl von Trauer, Melancholie und Dankbarkeit. Dankbarkeit für die Liebe in meinem Leben, für das Lieben und geliebt werden und dafür mein Baby geliebt zu haben.
Für diese ineinander verwobenen, sich wandelnden, schmerzhaften Gefühle hat Carla Nagel so gute Worte gefunden. Ich las und las und schluckte mit verschwommenen Augen und las und versank in den Collagen. Sie zeigen mir die Zeitlichkeit und das obsessive Sein in der Trauer. Nichts macht mehr Sinn, aber man bewegt sich im Alltag, der sich in seinen vielen Fragmenten aneinanderreiht, aber es ergibt alles keinen Sinn. Die Formen der aneinandergereihten Schnipsel und Wortfragmente und zerschnittene Codes, Zahlen, Zeichen, hier und da ein Wort oder eine Farbe – alles ist da und doch verschwindet es im Schnee, in der Kälte, im Nichts, verschluckt vom weißen Weiß. Dann auf einmal ist da eine weiße Form, ein Ring, ein Mond, eine Halskette, eine Endlosschleife im schwarzen Schwarz. Und dann wieder ein Text, der so schön und schmerzhaft ihre Trauer in den Alltag rückt, mit vollem Mund. Ach nein, nicht hineinrückt, sondern von dort herausholt, weil sie ja genau dort zu Hause ist.“
Yvonne Buchheim

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